Festmiste, Gülle und Gärreste aus der Landwirtschaft sind die bekanntesten Arten von Fäkalien die bis jetzt eine Behandlung mit der aeroben Mineralmischung Rinagros genießen konnten. Jedoch haben die Gemeinde weitere Mengen und Arten von Restströmen die auf nachhaltige Weise verarbeitet werden sollten und müssten. Externe Unternehmen sind momentan verantwortlich für die Entsorgung und Verarbeitung dieser Biomassen.

Einer dieser Auftragsnehmer fokussiert sich auf die Entsorgung von Hundekacke… Ja, Sie lesen es richtig, der Hundekot in den Tüten. Dieser wird in den Parks durch bereitgestellte „Hundetoiletten“ gesammelt und von dort mithilfe einer Entsorgungsfirma in große Container zusammengebracht und abtransportiert.

 

Diese Betriebe möchten den Transport der Hundekacke gerne nachhaltiger und mit wenig „Bewegungen“ organisieren. Der Idealfall wäre, dass die Masse im Lagerbehälter auf eine Art und Weise behandelt würde damit es in die Kanalisation überfließen könnte und damit in den Kreislauf zurückgefürt wird.

 

Herausforderungen:

  • Plastik: die Tüten in denen die Fäkalien aufgesammelt werden, sind aus Plastik. Klima-unfreundlich und nicht erneuerbar.
  • Geruch: in der Lagerungszeit in den Parks als auch im großen Sammlungscontainer, wird der Geruch der Hundekacke freigesetzt. Für die Besucher, Mitarbeiter der Firma, aber auch für diejenigen die rundum die Anlage wohnen ist es sehr unangenehm.
  • Pathogenen: die Fäkalien der Hunde sind bekannt für ihre hohe Konzentration an Pathogenen. Wenn diese aktiv und schädlich sind, ist die Folge beim Überführen in die Kanalisation katastrophal. Es wäre möglich, dass die Krankheitserreger im Trinkwasser enden und die Menschen erkranken könnten.

Über Kontakte bei Gemeinden, wurde mit einer Entsorgungsfirma unsere Erfahrungen und Kenntnisse geteilt. Das folgte ein Projekt um die Möglichkeiten zu Überprüfen und zu forschen was wir mit Hundekacke machen könnten.

Es wurde erst klein angefangen mit biologisch abbaubaren Kottüten. Nach mehreren Monaten war deutlich, dass die Tüten nicht im ausreichende Maße biologisch abbaubar waren. Daher wurden andere Plastikarten getestet, leider mit demselben Fazit zur Folge… Momentan wird weiterhin eine passende Lösung gesucht. Aufgeben kommt bei Rinagro nicht in Frage!

In einem weiteren Versuch wurde nebenan auch ohne Tüte mit verschiedenen Dosierungen von Compost-O-Super experimentiert, und Beobachtungen ergaben erste Resultate…
Diese Resultate waren ausreichend zum Vergrößern des Tests. Ein LKW-Container mit Tüten inkl. Fäzes wurden gesammelt und auf eine Verwertungsanlage platziert. Laut den Projektpartnern, deren Mitarbeitern und den Anwohnern war der Geruch unfassbar schrecklich.
Am selben Nachmittag wurde noch Compost-O-Super® in die Menge hinzugefügt…
Und am nächsten Tag war der Gestank weg! Die erste Herausforderung ist geschafft.

Zuletzt wurden über eine Zeit Proben vom Material genommen. Unsere Laborantin, Frau Beljaars, hat auf der einen Seite angefangen selbst zu untersuchen was passiert war und auf der anderen Seite ist ein externes Labor mit tiefgehenden Untersuchungen befasst.
Die ersten Resultaten sind vielversprechend. Die Aktivität der Pathogenen war stark reduziert. Dieses deutet aber nicht direkt auf eine komplette Inaktivität hin, weil sie in Abhängigkeit der Umgebung ihre Aktivität von aktiv zu inaktiv und andersherum, wechseln können.
Die letzten Daten zeigen, dass die Inaktivität sogar komplett weitergeführt wurde und die Pathogene nicht überlebt haben. Dieses ist positiv! Es bedeutet, dass es tatsächlich möglich wäre ohne Risiken die dünne Fraktion aus dem obersten Teil des Lagerbehälters in die Kanalisation abzugießen.
Eine Entwicklung im Entsorgungsbereich womit neue Schritte zu einer nachhaltigen und effizienten Gemeinschaft gemacht werden können. Die letzte Hürde, mit den Plastik, wird sich auch lösen lassen. Wie immer, wir melden uns wieder, wenn es Neuigkeiten in diesem Themenbereich gibt.